Gründungsdaten - Ortsbeschreibung

Woitzdorf ist ein deutsches Pfarrdorf, welches auf dem Südabhang des Sauberges (1088m) an der Strasse, die nach Süden in das Tal der March geht liegt. Die Kirche ist 630m über dem Meere gelegen. Das Dorf bildet mit dem Walbergsdorf eine politische und Katastralgemeinde 699 ha. Es liegt zwischen 500 bis 730 m über dem Meere.

Woitzdorf heißt im Jahre 1325 "Woytechsdorph" was eine Ableitung vom slawischen Taufnamen Adalbert zuhiese. Wahrscheinlicher aber ist die Erklärung vom Worte Voyt "Dorf des Vogtes". Ähnliche Ortsnamen sind "Woitz" bei Neisse, Voigtsdorf bei Glatz, Grottgau, Wormbrumm, Gmein, Mulde, "Voigtsgrünn" bei Zwickau, Voitsdorf bei Jauernig, Voitsdorf bei Niemes, Voitsberg in Steiermark;

Woitzdorf um 1930
Woitzdorf ist ein altes Dorf. Die erste Nachricht stammt wie bereits ersichtlich, oben angeführt, aus dem Jahre 1325, in welcher Zeit der Ritter Johann von Wustehube, Herr auf Goldenstein, einige Altstädter Dörfer dem Zisterzienser Kloster in Kamenz gegeben hat; unter diesen geschenkten Dörfern waren auch zwei Dörfer, die beide Woitzdorf hießen. Das alte Woitzdorf ist wahrscheinlich auf der Stelle des jetzigen Neudorf gestanden 3 Klm. nordöstlich von dem ersten Woitzdorf. Nach kurzer Zeit wurde Woitzdorf mit den anderen geschenkten Gemeinden durch den Landesherren gekauft und an die Herrschaft Goldenstein angegliedert, wo es dann verblieben ist.

Durch den Einfluß der Husittenkriege, wie es scheint, verödete es, aber im 16. Jahrhundert wurde es wieder zum Leben erweckt. Um dem Dorf zu helfen, befreite es Johann von Zwola gegen eine jährliche Zahlung von 18 weißen Groschen von allen Roboten. Für den Fall aber, daß er in Hohenseibersdorf und Großdorf Höfe bauen würde, sicherte er sich die Robot der Einwohner in Woitzdorf. Wenzel von Zwola befreite ebenfalls die Woitzdorfer Einwohner auf ihre Bitten von allen Roboten; auf der Burg Goldenstein, am Freitag nach der heil. Dorothea im jahre 1563. Jeder von ihnen mußte sich aber für ewige Zeiten verpflichten, daß er der Herrschaft alljährlich zu Skt. Michael 2 weiße Groschen, zu Skt. Martin einen Taler und zu Ostern ein Kalb geben werde. Im Jahre 1584 kam es zu einem Ausgleich zwischen den Herren von Würbenthal, den neuen Besitzern von Goldenstein und den Woitzdorfer Nachbarn, nach welchem sich die Woitzdorfer bereit erklärten, bei dem Weigelsdorfer Hofe zu roboten, und zwar 3 Tage zur Zeit der Wintersaat, und 2 Tage zur Zeit der Sommersaat; denn aus den Grundbüchern war nicht zu ersehen, von welchen Roboten sie in früherer Zeit befreit waren.

Im Jahre 1584 kaufte Ignatz von Würbenthal von Johann Bradlo von Scharfeneck einen Freihof in Woitzdorf um 400 mähr. Gulden.